Spätere Sperrstunde, mehr Menschen in Geschäften und Reisebussen

2. Juli 2020

Spätere Sperrstunde, mehr Menschen in Geschäften und Reisebussen

SARS-CoV-2, © RKI-BZga

Der Lockerungskurs der Corona-Beschränkungen für die bayerische Wirtschaft geht weiter. Familienfeiern werden wieder erlaubt, Geschäfte dürfen mehr Kunden einlassen und Reisebusse voll besetzt werden.

München (dpa/lby) – Bayern lockert die Corona-Regeln für Handel, Gastronomie und Reisebranche weiter. Vom 22. Juni an dürfen Wirtshäuser eine Stunde länger öffnen und wieder Feiern für größere Gruppen ausrichten, Geschäfte rund doppelt so viele Kunden einlassen und in Reisebussen fallen viele Beschränkungen weg, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Dienstag mitteilten. In der Wirtschaft sorgten die Ankündigungen für Freude.

Im Handel ist vom 22. Juni an eine Person pro 10 Quadratmeter Ladenfläche erlaubt. Bisher war es eine Person pro 20 Quadratmetern. Zudem darf das Personal in Thekenbereichen oder an Kassen auf den Mundschutz verzichten, wenn es beispielsweise mit Plexiglas geschützt ist. Der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann, zeigte sich erfreut: Wenn man mehr Kunden in die Läden lassen könne, müssten diese nicht mehr Schlange stehen. Zudem würden die Menschen an Frischetheken und Kassen aufatmen, wenn sie auf die Maske verzichten dürfen.

Auch für Teile der Gastronomie gibt es weitere Lockerungen. Die Sperrstunde für Wirtshäuser und Restaurants wandert von 22.00 Uhr auf 23.00 Uhr. Zudem sind künftig auch wieder Familienfeiern, Geburtstage, Beerdigungen, Hochzeiten, Abschlussfeiern oder Vereinssitzungen mit 50 Personen im Innern oder 100 Personen im Freien möglich.

Noch keine konkreten Öffnungspläne gibt es für Bars und Kneipen. Aiwanger kündigte zwar an, bis Anfang Juli eine Lösung zu finden. Söder dämpfte allerdings Erwartungen in Richtung einer schnellen Kneipenöffnung.

In der Reisebranche gibt es an verschiedenen Stellen Lockerungen. So fällt in Reisebussen ab dem 22. Juni der Mindestabstand von 1,50 Metern weg, wenn Masken getragen werden, so dass wieder alle Plätze besetzt werden können. Gruppenreisen werden wieder erlaubt.
Hotels dürfen wieder ihre Innenschwimmbäder, Saunen und Wellnessbereiche öffnen. Zudem kündigte Aiwanger an, dass auf Campingplätzen wieder gemeinsame Sanitärbereiche genutzt werden können. Dies gebe vielen Anlagen wieder eine wirtschaftliche Perspektive.

Der Landesgeschäftsführer des Hotel und Gaststättenverbands Dehoga, Thomas Geppert, begrüßte die Lockerungen als «logische Schritte in die richtige Richtung», ihnen müssten aber noch viele weiter folgen. «Jetzt müssen schnell Öffnungsperspektiven für alle anderen gastgewerblichen Betriebe geschaffen werden, insbesondere die getränkegeprägte Gastronomie», sagte er.

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